Der März ist traditionell ein spannender Monat. Schließlich steht die Leipziger Buchmesse ins Haus … und kann sich angesichts der vollen To-Do-Liste kaum hereindrängeln. Was gibt’s alles zu berichten?
Was bisher geschah: Kampf den Knoten
Positiv ist zunächst mal: Es scheint langsam wirklich Frühling zu werden. Die Sonne scheint deutlich öfter und kitzelt damit nicht nur die ersten Krokeen … Krokoi … Krokifanten aus dem Boden, sondern auch die Schreiblust. Meine Exceltabelle zum Wörterzählen behauptet jedenfalls, dass ich in der ersten Märzhälfte schon mehr geschrieben habe als den ganzen Februar über.
Und das, obwohl mein Hauptprojekt Malú mich zwischenzeitlich böse ausgebremst hat. Über den Knatsch mit einer der Hauptfiguren habe ich ja letzte Woche ausführlich berichtet – und nach behobenem Problem hakte die Geschichte munter weiter, sodass das Schreiben für ein paar Tage länger zu einer echten Quälerei wurde.
Geholfen hat, konsequent nach der Wurzel des Übels zu suchen, wie üblich den Weg bis zur falschen Abzweigung zurückzutapsen und sich dann umzusehen, wo die Reise eigentlich hingehen soll. Behilflich waren mir diesmal die Magie des Stadtplans – wirklich, es ist unglaublich, wie kooperativ sich Buenos Aires gibt, um meinen Plot möglich zu machen! – und natürlich Jorge Luis Borges, der so tut, als hätte ich seine Werke von Anfang an mit eingeplant. Dem ist zwar nicht so, aber das muss ja keiner wissen …
Mittlerweile verfüge ich über einen schnieken und detaillierten Szenenplan für alles, was vom Buch noch übrig ist. Achtzehn Szenen, sagt dieser Plan, der jetzt über meinem Schreibtisch hängt, und Konflikte und roter Faden sollten mir da hoffentlich nicht wieder verlorengehen.
Was bisher geschah: Abschiede, Aufbrüche
Es sind auch ein paar Dinge hinter den Kulissen passiert. Da machten sich zum Beispiel Manuskripte auf die Reise und harren nun wichtiger Entscheidungen. Andere putzen sich noch das Gefieder … Und wieder andere sind erst einmal zurück in die Schublade geflattert.
Damit es hier nicht nur vage bleibt: Letzteres betrifft konkret meine Steampunkserie Milonga, für die ich um einen Auflösungsvertrag gebeten habe. Es war eine Trennung im Guten, ohne Blutvergießen, Verwünschungen und ähnliches. Näheres erzähle ich vielleicht demnächst in einem eigenen Blogbeitrag. Vorerst bleibt einfach zu sagen: Ich liebe diese Geschichte und werde sie zu Ende erzählen, aber bevor es dazu kommt, darf sie verschnaufen.
Was noch kommt: Leipzsch!
Die Leipziger Buchmesse wirft ihre Schatten voraus. Oder besser gesagt ihr Licht? Jedenfalls ist Leipzig jedes Jahr ein tolles, trubeliges Erlebnis, und ich freue mich auf zahlreiche Treffen, Geplauder mit Autorenfreunden, vorsorglichen Ingwertee, zu wenig Schlaf und volle S-Bahnen. Hab ich was vergessen? Bestimmt. Wen von euch seh ich in Leipzig?
Was noch kommt: Ein langer Endspurt
Tja, und der Rest der zweiten Märzhälfte (welcher Rest, bitte schön?) soll natürlich ganz Malú gehören. Demnächst also in diesem Theater: die Erfolgsnummern »Hilfe, meine Helden haben sich ohne mich in die Karibik abgesetzt«, »Dieses Plotloch war doch eben noch nicht da« und »Kann ich da nicht einfach einen Drachen drüberfliegen lassen?«. Außerdem: Seemannsknoten mit dem roten Faden und Tischplattenbissmuster für Fortgeschrittene. Es wird episch! Und vielleicht wird es sogar fertig.
Kroküsser. Ist doch klar.
Danke für den Mittelblick, war genau das, was ich für die Kaffeepause (die dritte bisher, weil, ähm, wenig prickelnde Aufgabe und fesstecken und lustlos …
Bitte schreiben Sie obigen Text fertig, nicht mehr als zwanzig Wörter, aber bitte keins, das nicht kinderfrei ist und es muss politisch korrekt sein. : ) )
… ich fahre fort: gebraucht habe.
Und klar wird Malú fertig. Muß!
Warum?
Na, ich will das lesen. Somit: rise and shine!
Liebe Grüße von der treuen anonymen (Mit)Leserin
Magali